Lactose - Milchzucker

  • Lactoseintoleranz ist ein Enzymmangel, man kann Milchzucker nicht/unzureichend verdauen.
  • Während Kuhmilch-Allergiker auf das Kasein (Milcheiweiß) reagieren.
  • Lactose ist ein Zweifachzucker (Disaccharid, muss, bevor wir es in den Darmzellen aufnehmen können, in Galcatose und Glucose aufgespalten werden.)

Die Individuelle Verträglichkeit von Lactose ist abhängig von:

- Der Menge der verzehrten Lactose

- Der gebildeten Lactase-Menge - also des Enzyms

- Der Zusammensetzung der Darmflora

Ein mitteleuropäischer lactosetoleranter Mensch verträgt mind. 10 g Lactose pro Tag, das ist etwa ein Becher Joghurt oder 1 Glas Milch, viele können auch mehr vertragen.

 

Lactose wird durch das Enzym Lactase gespalten in Galaktose und Glucose.

Hier reicht die Enzym-Aktivität der Lactase (=Enzym zur Spaltung) für die Spaltung von 10 g Lactose in Galaktose und Glucose aus, werden mehr Mengen aufgenommen, kommen diese in den Dickdarm und werden dort von Darmbakterien zersetzt. Die ungespaltene Lactose führt zu Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall. Das kann auch durch eine entzündete Darmschleimhaut ungenügend passieren.

 

Wann treten Symptome auf?

Unterschiedlich je nach Nahrungszusammensetzung rasch oder zeitversetzt.

Lactosefreie Milch – hier wird das Enzym Lactase der Milch zugesetzt, dadurch ist der Zucker bereits in Galactose und Glucose aufgespalten und schmeckt aufgrund deren höheren Süßkraft süßer.

 

Häufigkeit der Intoleranz%:

  • in Österreich geht man von 10 - 15 % aus
  • in Sudostasien sind sogar 98% lactoseintolerant, oder in China um die 94%

 

 

Lactosegehalt pro 100 g Lebensmittel:

- Lactosereich sind über 4,5 g

• Molkepulver 68,2

• Magermilchpulver 50,5

• Kondensmilch 9 – 13

• Milchschokolade 9,5

• Eiscreme 6,7

• Magermilch 5

• Molke 4,7

• Vollmilch 3,6%ig 4,7

• Drinkkakao 4,6

• (gerade im Sportbereich wird gerne Molke eingesetzt, aufgrund der hohen Aminosäuren, leider überschreitet aber aufgrund des Milchzuckers häufig die Verträglichkeit)

 

- Mittlerer Lactosegehalt 1 – 4,5 g

• Joghurt 3,2% 4,5

• Kaffeesahne (10%) und Sauermilch 4

• Schlagobers (36%) 3,3

• Sauerrahm (15%) 3,2

• Magertopfen 3,2 – 4,1

• Fruchtjoghurt 3,4 – 3,7

• Topfen 20% 2,7 – 3,6

• Magerjoghurt 3,3 – 4,1

 

- Fast lactosefrei unter 1 g

• Butter 0,6

• Feta-Käse 45% 0,5

• Ricottakäse 0,3

• Camembert 45% 0,1

• Rahmbrie 50% 0,1

• Emmentaler, Bergkäse, Mozzarella, Tilsiter 0 – 0,1

• Parmesan 0,06

• (Generell sind Käsesorten, die lange reifen, lactosearm, da die Lactose durch die Bakterien abgebaut werden)

 

Faustregel: umso mehr Fett im LM enthalten ist, umso weniger Lactose beinhaltet das.

 

Lactose-Intoleranz diagnostizieren

1. Lactose-Toleranz-Test als Blutzuckermessung

- 1 Glas Wasser mit 50 g Laktose

- Auf nüchternen Magen

- Nach 30, 60, 90, 120 Minuten Blutzuckerbestimmung

- Geringer oder kein Anstieg: Hinweis für Intoleranz; da Lactose aufgespalten werden muss in Galaktose und Glucose, bewirkt das bei einer Intoleranz keine/kaum Erhöhung, da die Aufspaltung unzureichend ist.

 

2. Selbsttest

- 1 Glas Milch auf nüchternen Magen trinken

- Zeigen sich Bauchschmerzen, Gasbildung, Durchfall?

 

3. H2-Atemtest Wasserstoff und Methan

- Wenn keine Aufspaltung von Glucose erfolgt ist, zersetzen die Darmbakterien im Dickdarm, es kommt zur Gasbildung (Wasserstoff/Methan) – die gehen über die Darmwand in die Blutbahn, zur Lunge, wird dort abgeatmet und ist somit messbar.

 

Lactase Substitution – Indikationen

Zuerst sollte man 4 bis 8 Wochen auf Lactose verzichten, damit die Darmschleimhaut sich regenerieren kann, immer den Darm gut versorgen mit Darmbakterien, Mikronährstoffe – erst dann wieder mit kleinen Mengen beginnen und sich an die persönliche Toleranzgrenze herantesten.

- Einnahme von Lactase bei Lactose-Intoleranz eines aufgrund genetisch bedingten oder erworbenen Lactasemangels

- Bei dyspeptischen Beschwerden durch Lactasemangel wie erhöhte Peristaltik, Diarrhö, Blähungen, Darmkrämpfe.

- Bei sekundärem Lactasemangel aufgrund von entzündlichen Darmerkrankungen und bakteriellen Darminfektionen. Hier dann Lactase einnehmen und eine Darmsanierung machen.